Grundsätze und Zielsystem

Die Struktur der NGIS

Die NGIS wurde 2015 entwickelt und richtet sich vor allem an die Stellen der öffentlichen Verwaltung, der Wirtschaft und der Wissenschaft, die Geoinformationen erheben, führen und bereitstellen (Anbieter) oder die Geoinformationen nutzen (Nutzer). Da das deutsche Geoinformationswesen von gewachsenen Strukturen und zahlreichen Akteuren mit unterschiedlichen Hintergründen, Zielen und Möglichkeiten geprägt ist, kommt es in diesem Spannungsfeld auch darauf an, mit der NGIS ein gemeinsames Grundverständnis und miteinander getragene Ziele zu entwickeln. Die NGIS ist dementsprechend thematisch breit aufgestellt und wird von drei zentralen Grundsätzen getragen, aus denen sich ein umfangreiches Zielsystem ableitet.

Zur Umsetzung der Ziele wurde 2017 ein Operationalisierungskonzept entwickelt, in dem die entsprechenden Maßnahmen dargestellt sind. Die praktische Anwendung und tatsächliche Nutzung von Geoinformationen stehen im Mittelpunkt der Maßnahmen.

Grundsätze

Für den Aufbau eines zukunftsorientierten Geoinformationswesens definiert die NGIS drei Grundsätze:

  1. Grundversorgung mit Geoinformationen sichern
  2. Mehrfachnutzung von Geoinformationen erleichtern
  3. Mit Geoinformationen Innovationen fördern
Diagramm zu den Grundsätzen der NGIS

Zielsysteme

Die Ziele der NGIS gliedern sich in sechs Zielbereiche, die mit der Nationalen E-Government-Strategie in Einklang stehen und auf das Geoinformationswesen in Deutschland übertragen werden:

Zielbereich A: Nutzen für Bürger, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung

Geoinformationen haben für die einzelnen Nutzergruppen unserer Gesellschaft unterschiedliche Nutzungspotenziale. Daher sind die nach innen und außen gerichteten Geoinformationsangebote zwar am Erhebungszweck, aber auch an den Anforderungen weiterer Nutzer auszurichten.

Zielbereich B: Wirtschaftlichkeit und Effizienz

Durch Mehrfachnutzung von Geoinformationen nach dem Prinzip „einmal erhoben – mehrfach genutzt“ können Kosten gesenkt und das Wertschöpfungspotenzial wirksam aktiviert werden

Zielbereich C: Transparenz und gesellschaftliche Teilhabe

Geoinformationen bieten die Chance, politische und gesellschaftliche Prozesse mit räumlicher Relevanz transparenter zu gestalten. Sie schaffen für alle gesellschaftlichen Gruppen die Grundlage für Teilhabe und Engagement, sich in Beteiligungsprozessen der öffentlichen Planungsträger einzubringen (Partizipation). Die von Interessengruppen eingebrachten Geoinformationen können Entscheidungs- und Fortführungsprozesse der Verwaltung unterstützen (Kooperation).

Zielbereich D: Datenschutz und Datensicherheit

Datenschutz und Datensicherheit sind untrennbar mit der Bereitstellung von Geoinformationen verbunden und wichtige Voraussetzungen, um die Interessen von Staat, Wirtschaft, Wissenschaft sowie Bürgerinnen und Bürgern zu gewährleisten.

Zielbereich E: Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit

Geoinformationen sind unverzichtbar für den gesellschaftlichen und politischen Diskurs über die Ausrichtung von Staat und Gesellschaft.

Zielbereich F: Leistungsfähige IT-Unterstützung

Die Erhebung, Führung und Bereitstellung von Geoinformationen sowie ihre Vernetzung und Analyse setzen den Einsatz einer leistungsfähigen Informations- und Kommunikationstechnik und eine flächendeckende Breitbandversorgung in Deutschland voraus. Diese gewährleisten den Einsatz der Nationalen Technischen Komponenten der GDI-DE und das Erschließen von Nutzungspotenzialen.

Die sechs Zielbereiche enthalten ihrerseits 15 Ziele mit insgesamt 47 Unterzielen. Jedes dieser Ziele hat eine große Bedeutung für eine nachhaltige nationale Geoinformationspolitik. Mit Blick auf die verteilten Zuständigkeiten und Kompetenzen sowie die vorhandenen Ressourcen erfolgt die Umsetzung der NGIS schrittweise mit eigenen Maßnahmen und im partnerschaftlichen Dialog.

Diagramm zu den Zielsystemen der NGIS