Good Practice in der GDI-DE
In den letzten Jahren sind zahlreiche innovative Good-Practice-Beispiele innerhalb der Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE) entstanden. Sie demonstrieren die praktische Anwendungsmöglichkeiten einer Geodateninfrastruktur. Eine Auswahl finden Sie auf dieser Good-Practice-Plattform.
Die veröffentlichten Beispiele setzen die Standards der GDI-DE um und sind damit ein Beitrag zur Umsetzung der Nationalen Geoinformationsstrategie. Sie stammen aus dem kommunalen, landesweiten und europäischen Bereich und implementieren die Vorgaben der Architektur der GDI-DE. Dabei führen sie Geo- und Fachdaten unterschiedlicher Quellen in einer Anwendung zusammen oder bilden die Grundlage für zukünftige Entwicklungen. Hierfür wurden innovative Methoden eingesetzt und Ergebnisse erzielt, die noch nicht in der Massenproduktion erhältlich sind. Dies trägt maßgeblich zur technologischen Weiterentwicklung der GDI-DE bei.
Wir verfolgen mit dieser Übersicht das Ziel, die Umsetzbarkeit digitaler Geodateninfrastrukturen anhand praktischer Beispiele zu verdeutlichen und den Wissenstransfer zu fördern. Fachkräfte finden hier wertvolle Anregungen für eigene Implementierungen, Entwicklungen und Anwendungen.
Klarschiff-MV bietet jedem Nutzer die Möglichkeit mit Hilfe von GDI-Werkzeugen konstruktiv und digital am öffentlichen Leben seiner Kommune beteiligen.
In der Praxis werden durch den Nutzer beispielweise Probleme bei Müllablagerung, Schäden an Gehwegen und Straßen oder auch Vorschläge zur Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur direkt auf dem Portal online gemeldet bzw. eingereicht. Die Meldungen werden dann kategorisiert und in die digitalen Karten von Klarschiff-MV integriert. Zudem wird durch das Zuweisen der Kategorie automatisch der zuständige Fachdienst informiert und der Initiator wird parallel über den Bearbeitungsstand informiert Ab diesem Zeitpunkt kann dann die Umsetzung und der Bearbeitungsstand direkt auf „Klarschiff-MV“ von jedem angezeigt bzw. verfolgt werden und ist damit transparent, öffentlich und einsehbar.
Auch Ideen zur Verbesserung von Ampelschaltungen, Verkehrsabläufen und Barrierefreiheit können hiermit an die Verwaltung herangetragen werden. Bürgerinnen und Bürger können zudem prüfen, ob das Problem bereits gemeldet wurde und sich über aktuelle Fälle beispielsweise im eigenen Ortsteil, informieren lassen.
Links und weitere Informationen:
Online-Plattform Klarschiff-MV
Anwendung im Geoportal.de:: https://www.geoportal.de/Info/app_05-klarschiff-mv
NGIS-Ziele: Bereitstellung und Qualität der Geoinformationen ausbauen, Vielfalt des Datenangebots der GDI-DE erhöhen, Netzwerk ausbauen, Nutzerorientierung als ein wesentliches Prinzip verbessern
Das Landesamt GeoInformation Bremen zeigt mit der Webanwendung „Denkmalkarte Bremen“ wie Geo- und Fachdaten interoperabel miteinander verbunden und in einer Webanwendung öffentlich zugänglich gemacht werden können. Entwickelt wurde die Anwendung für das Landesamt für Denkmalpflege Bremen.
In der Webanwendung können Nutzende die in der Stadt Bremen gelisteten Denkmale auf einer interaktiven Karte anzeigen und Informationen zu ihnen abrufen. Filter- und Suchfunktionen helfen bei der Orientierung. Will man weiter in die Tiefe bieten Links die Möglichkeit, die Informationen der Denkmaldatenbank abzurufen. Diese werden anschaulich auf einer Webseite präsentiert.
Links und weitere Informationen:
Denkmalkarte Bremen: https://geoportal.bremen.de/denkmalinfosystem/
Denkmalkarte im Geoportal.de https://www.geoportal.de/Info/app_06-denkmalkarte_bremen
NGIS-Ziele: Vielfalt des Datenangebots der GDI-DE erhöhen, Zugriff auf Geoinformationen verbessern, Bereitstellung und Qualität der Geoinformationen ausbauen, Nutzerorientierung als ein wesentliches Prinzip verbessern
GeoRhena GeoRhena ist das Geographische Informationssystem des Oberrheins.
In der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz werden verschiedene themenspezifische Daten über das Oberrheingebiet gesammelt, zusammengestellt, harmonisiert und als Open Data veröffentlicht. Auf Basis dieser Informationen erstellt GeoRhena statische Karten im PDF-Format sowie interaktive Karten in einem Geoportal.
Links und weitere Informationen:
Webseite GeoRhena
NGIS-Ziele: Vielfalt des Datenangebots der GDI-DE erhöhen, Netzwerk ausbauen, Zugriff auf Geoinformationen verbessern
bauleitplanung.nrw ist das Open-Data-Portal für den Bereich Bauleitplanung in Nordrhein-Westfalen. Hier können Sie schnell und einfach erfahren, ob für eine ganze Stadt oder ein bestimmtes Grundstück Bauleitplandaten vorhanden sind.
Links und weitere Informationen:
bauleitplanung.nrw
NGIS-Ziele: Netzwerk ausbauen, Zugriff auf Geoinformationen verbessern
Im Projekt GeoConnectGR wurde 2019 ein harmonisierter grenzüberschreitender Datensatz des Gewässernetzes in der Großregion umgesetzt.
Die harmonisierten Daten werden konform zur INSPIRE-Richtlinie in einem interoperablen Format und im CRD-Datenmodell (Core Reference Data) bereitgestellt.
Die Daten sind im Geoportal der Großregion unter der Lizenz CC BY-NC 4.0 verfügbar.
Links und weitere Informationen:
https://www.sig-gr.eu/de.html
NGIS-Ziele: Vielfalt des Datenangebots der GDI-DE erhöhen, Zugriff auf Geoinformationen verbessern, Bereitstellung und Qualität der Geoinformationen ausbauen, Netzwerk ausbauen
Die Kartenviewer API ist eine quelloffene und frei zugängliche Webanwendung zur Visualisierung von Geoinformationen im Web. Sie unterstützt eine Vielzahl von Dienstetypen und Datenformaten (z. B. OGC-Dienste, Geopackage, GeoJSON) und bietet umfassende Werkzeuge für die explorative Suche, Darstellung und den Vergleich von Geodaten. Die Kartenviewer API wird zentral als Standardlösung für das Land Brandenburg entwickelt und deckt Anforderungen von öffentlichen Institutionen umfassend ab. Darüber hinaus wird die Software im kommunalen Umfeld eingesetzt. Sie findet Einsatz in Geoportalen, Webseiten sowie in Anwendungen im Rahmen von OZG und E-Government.
Die Kartenviewer API-Software lässt sich in wenigen Schritten einfach auf dem eigenen Server aufsetzen, ausprobieren und an eigene Bedürfnisse anpassen.
Links und weitere Informationen:
BrandenburgViewer: https://bb-viewer.geobasis.de
Geoportal für Schulen in Brandenburg: https://geolab.brandenburg.de
NGIS Schwerpunkte: Zugriff auf Geoinformationen verbessern, Bereitstellung und Qualität der Geoinformationen ausbauen, Nutzerorientierung als ein wesentliches Prinzip verbessern und Bedarfsorientierung ausbauen
Seit 2017 werden die Standards des Open Geospatial Consortium (OGC) unter dem Titel "OGC APIs" grundlegend überarbeitet und modernisiert, um den Zugang zu Geodaten zeitgemäß und nutzerfreundlich zu gestalten. Das vorliegende Good Practice Beispiel beleuchtet die praktische Umsetzung von OGC API - Features in der Urban Data Platform Hamburg und adressiert zentrale Fragestellungen, die im Rahmen der Integration dieser modernen Schnittstellen entstanden sind. Dabei werden auch Perspektiven für die zukünftige Implementierung weiterer OGC APIs, wie Tiles, Styles und Maps, aufgezeigt, die sich jeweils auf einzelne Datensätze beziehen lassen.
Der Einsatz von OGC APIs verfolgt das Ziel, den webbasierten Zugriff auf Geodaten zu vereinfachen, die Interoperabilität zu erhöhen und die Integration von Geoinformationen in unterschiedlichste Anwendungen und Prozesse zu erleichtern. Durch die konsequente Nutzung etablierter Web-Standards wie REST und OpenAPI wird die Nutzbarkeit für verschiedene Anwendergruppen - von der öffentlichen Verwaltung über die Wirtschaft bis hin zur breiten Öffentlichkeit - deutlich verbessert.
Links und weitere Informationen:
Website der OGC zu OGC APIs
Elearning Modul zu OGC APIs: GitHub - opengeospatial/ogcapi-workshop
Umsetzung in Hamburg: OGC API – Features Hamburg
Tutorial/Guide zur Nutzung OGC API – Features in Hamburg
NGIS Schwerpunkte: Vielfalt des Datenangebots der GDI-DE erhöhen, Zugriff auf Geoinformationen verbessern, Bereitstellung und Qualität der Geoinformationen ausbauen, Nutzerorientierung als ein wesentliches Prinzip verbessern und Bedarfsorientierung ausbauen
Für die Umsetzung von digitalen Verwaltungsverfahren ist es häufig erforderlich, auf verfügbare Geodatenbestände (Geofach- und Geobasisdaten) zuzugreifen, um darauf basierend fachliche Fragestellungen automatisiert und effizient beantworten zu können. Fragen, wie z.B.:
- Welche Behörde ist für einen bestimmten Ort oder ein bestimmtes Gebiet zuständig?
- In welchem Landkreis/Gemeinde/Flurstück liegt ein geografisches Objekt (z.B. ein zu beantragender Erdaufschluss)?
- Welche Natur- oder Wasserschutzgebiete werden durch eine geplante Straßentrasse oder Baumaßnahme berührt oder geschnitten?
- Welche Gelände- oder Oberflächenhöhe weist ein bestimmter Ort auf?
- Wie lautet die nächstgelegene Adresse für einen bestimmten Ort?
- Die jeweiligen geographischen Informationen können über einen Webservice ermittelt und anschließend in elektronische Verfahren integriert und dort weiterverarbeitet werden.
Mithilfe der Open-Source-Software GeospatialAnalyzer wird ein entsprechender Webservice bereitgestellt, der den beschriebenen Anwendungsfall effizient unterstützt und verfügbare Geodatenbestände im Rahmen digitaler Antrags- und Fachverfahren nutzbar macht und in Wert setzt.
Der GeospatialAnalyzer wurde initial durch das Landesamt für Geobasisinformation Sachsen (GeoSN) gemeinsam mit der con terra GmbH entwickelt. Er soll zukünftig durch eine Entwicklergemeinschaft gepflegt und weiterentwickelt werden.
Links und weitere Informationen:
https://github.com/geobakery/GeospatialAnalyzer
https://gitlab.opencode.de/OC000024389631/GeospatialAnalyzer
Vorstellung GeospatialAnalyzer
NGIS Schwerpunkte: Vielfalt des Datenangebots der GDI-DE erhöhen, Zugriff auf Geoinformationen verbessern, Bereitstellung und Qualität der Geoinformationen ausbauen, Netzwerk ausbauen
Das Masterportal ist eine frei verfügbare Open-Source-Software zur Visualisierung und Nutzung von Geodaten, die speziell für die Anforderungen der öffentlichen Verwaltung entwickelt wurde. Es wird von Ländern, Regionen und Kommunen bereitgestellt und kommt in vielfältigen Anwendungsbereichen zum Einsatz. Das Masterportal lässt sich flexibel in bestehende Geodateninfrastrukturen (GDI) integrieren und unterstützt zentrale OGC-Standards wie WMS, WFS und OGC API Features.
Als Geoviewer ist das Masterportal ein wichtiger Bestandteil des Publish-Find-Bind-Prinzips der GDI-DE: Es ermöglicht die Anzeige von Geodatendiensten, die Darstellung von Metadaten sowie die Nutzung von Funktionen wie Ortssuche und Geokodierung. Dank zahlreicher Werkzeuge und Funktionen können sowohl eigene als auch externe Geodienste einfach und nutzerfreundlich eingebunden werden. Über Implementierungspartnerschaften besteht zudem die Möglichkeit, aktiv an der Weiterentwicklung des Masterportals mitzuwirken und neue Anforderungen einzubringen. So trägt das Masterportal dazu bei, den Zugang zu Geoinformationen für Behörden, Unternehmen und die Öffentlichkeit nachhaltig zu verbessern.
Links und weitere Informationen:
Masterportal als zentrales Geoportal-Lösung für Deutschland
Dokumentationen Dataport Masterportal
geowerkstatt-hamburg / masterportal — Bitbucket
Steckbrief im GDI-DE Wiki
Schwerpunkte der NGIS: Zugriff auf Geoinformationen verbessern, Bereitstellung und Qualität der Geoinformationen ausbauen, Nutzerorientierung als ein wesentliches Prinzip verbessern und Bedarfsorientierung ausbauen
Ihr Projekt setzt die Standards der GDI-DE um, arbeitet mit innovativen Methoden oder erzielt Ergebnisse, die noch nicht in der Massenproduktion verfügbar sind?
Dann teilen Sie Ihr Good-Practice-Beispiel mit uns!
Reichen Sie Ihr Good-Practice-Beispiel direkt oder in Abstimmung mit der Koordinierungsstelle GDI-DE per E-Mail ein: support@gdi-de.org
Koordinierungsstelle GDI-DE
Telefon: 069 6333 258
E-Mail: mail@gdi-de.org
Sie haben ein Good Practice Beispiel für unsere Sammlung? Kontaktieren Sie uns unter: mail@gdi-de.org
Alles rund um Rahmenbedingungen und Anforderungen:
- Good Practice Architektur im GDI-DE Wiki
- Kommunale Good Practice im GDI-DE Wiki